Segeln mit Kindern

Segeln für Kids

Die nächsten Zeilen drehen sich ganz um Kids und deren Chancen auf`s Wasser zu kommen. Ich setzte mich mit einem seebaerTV Projekt dafür ein, dass auch die zum Segeln kommen, die sich das so nicht leisten können oder jene die unbedingt mal raus müssen aus ihrem sehr schwierigen Alltag.

Wie Ihr wisst verbringe ich die meiste Zeit meiner Freizeit auf dem Wasser. Segeln steht ganz hoch im Kurs und wird in vielen verschiedenen Arten, Revieren und zu unterschiedlichsten Anlässen praktiziert. Gerade Abends in den Buchten mit gutem Essen, einem oder zwei (mehr ?) Drinks und in angenehmer Gesellschaft wird einem bewußt, dass ein Segeltag etwas ist, was viele Menschen nie erleben können. Damit meine ich nicht jene, die andere Freizeitaktivitäten als Ausgleich zum Alltag bevorzugen. ich meine vielmehr all jene, denen Segeln ein schier unerreichbarer Zeitvertreib ist. Die, die sich aus finanziellen oder zeitlichen Gründen diesen Sport nie leisten können. Dabei ist der Segelsport keineswegs eine Prestige-Auszeit wie oft vorverurteilt wird. Ganz im Gegenteil: Segeln  kann alles andere als elitär sein – wenn man es in erster Linie für sich tut und nicht um „sich sehen zu lassen“. 

Genau hier setzt das Projekt „Segeln mit Kids“ an. Die Idee dahinter ist es, bereits jungen Leuten zu zeigen, dass Segeln nicht unerreichbar ist, aber gleichzeitig ein sportlicher Lebenswert sein kann, der Ausgleich, Ruhe, Entspannung, Spass und Abenteuer bringt, ohne dafür viel Geld ausgeben zu müssen. Auch geht es In unserem konkreten Fall darum, aufzuzeigen, welche hervorragende Möglichkeiten es unmittelbar in der eigenen Nachbarschaft (Berlin) gibt, dem Sport nachgehen zu können, ohne gleich eine (kostspielige?) Flugreise antreten zu müssen.

KidsTörn

Gemeinsam mit der Zephir gGmbH und dem SOS Kinderdorf habe ich deshalb zwei Segelwochenenden organisiert. Beide Organisationen kümmern sich um Kids jeglichen Alters. Es geht um Ausbildung, Betreuung, Hilfestellung im Leben/Ausbildung/Erziehung aber eben auch um deren Freizeitgestaltung. Damit wird ein Zugang zum Miteinander geschaffen, derLebenswert schafft. 

Denn gerade hier auf See kann man jeder ausgezeichnet abschalten vom täglichen Stress und Erlebtes verarbeiten – inklusive Spassfaktor.

Es begann zunächst als Experiment an einem Wochenende und 20 Kids, die bei der Segelschule Hering am Großen Fenster in Berlin zum ersten Mal in ihrem Leben aufs Wasser durften. Kamila und ich haben als Skipper abwechselnd immer wieder 5 Kids auf eine kurze Spritztour mit den Segeljollen mitgenommen. Dank der Segelschule durften wir auch StandUpPaddling ausprobieren und baden gehen. Die Location selbst bot alles Notwendige: Platz zum Faulenzen, viele Jollen, perfektes Wasser, Rettungswesen, kleines Bistro und sogar die Möglichkeit zum Üben von Knoten und allem drum und dran. Gemeinsam mit den Kids haben wir sogar geholfen, die Stege von Schlick zu befreien. Was überraschender Weise das Highlight des Wochenendes bildete. 

KidsTörn
Auftakeln der Schiffe mit Skipper Franz.
Dabei fanden wir auch das ein oder andere Krabbeltier.
Keine Sorge: alle haben überlebt. Auch wir.
KidsTörn

Durch die kleinen Trips mit den Jollen konnten wir einigen Teilnehmern richtig Lust machen, immer weiter und noch mehr zu segeln, weshalb die Kids kaum erwarten konnten, dass es am Samstag wieder weiter geht. Aus dem geplanten einen Wochenende wurde noch ein zweites und die Anzahl der Kinder stieg von 20 auf 40. Wir hatten folglich einen Nerv getroffen.  

Was aus eigenen Mittel und Dank des Freundeskreis finanziert wurde, konnte Dank eines weiteren Sponsors, der Firma Marinepool, umgesetzt werden. Sowohl finanziell – aber auch für „Hands-On“ werden weiterhin Helfer gesucht. Betreut werden die Kinder durch die Profis der einzelnen Organisationen. Aber speziell an Bord brauchen wir fähige Skipper, die mit Wind, Welle und Kindern gut umgehen können. Bereits fest „an Bord“ ist der Rotary Club Berlin, Platz der Republik, der uns monetär und organisatorisch unterstützt. Vielen Dank schon einmal an dieser Stelle! 

Die Frage also ist jetzt: wer hat Lust, mitzuhelfen? Als Skipper auf Jollen? Zur Knotenkunde an Land? Als Sponsor für die Miete der Jollen, Essen und eventuell Transport? Wer sich angesprochen fühlt darf sich gerne direkt über meinen Blog bei mir melden. Ich freue mich über jegliche Unterstützung!

Auf diesem Weg hoffe ich, dass wir auch nächstes Jahr wieder Kids aufs Wasser bekommen (selbst nach oder mit Corona Restriktionen), um ihnen zu ermöglichen abzuschalten, Abenteuer zu erleben aber auch zu sehen, dass alles im Leben erreichbar ist.

Immer eine Hand breit Wasser umterm Kiel wünscht,

Florian